Die verschiedensten Gerichte im Ausland zu testen ist ein absolutes Muss für jeden Reisenden. Unbekannte Gewürze, wahnwitzige Kreationen oder exotische Tiere stehen in vielen Ländern auf der Speisekarte. Wir präsentieren euch zehn kuriose Delikatessen aus aller Welt, an die ihr euch erst einmal ran trauen müsst!
Delikatessen aus aller Welt – Fermentierter Grönlandhai, Island
Eines der am übelsten riechenden und schmeckenden Gerichte die ihr in Europa bekommen könnt. „Hákarl“ ist eine isländische Spezialität und wird wegen des nach Ammoniak schmeckenden Fleisches des Grönlandhaies selbst von Einheimischen nicht angefasst. Für Touristen ist das Fleisch gleichsam eine Mutprobe, die viel Überwindung und einen härtegeprüften Magen verlangt.
Das Fleisch wird in große Stücke geschnitten und nach Auspressung der ungenießbaren Stoffe für 4 – 5 Monate in eine Trockenkammer gehängt um den Ammoniak verdunsten zu lassen. Danach wird das nach Käse riechenden Fleisch in Würfel geschnitten und mit Zahnstochern als Snack serviert. Könnt ihr euch kuriose Delikatessen aus aller Welt vorstellen, die noch weniger schmackhaft klingen?
Und wie schmeckt die isländische Spezialität? „Ich habe alle meine Sünden abgebüßt“, „Das Fleisch erinnert mich an das Wechseln der Windeln meiner Tochter“, „Bah! Bah!“.
Und hier könnt ihr den verfaulten Fisch testen:
- Islenski Barinn
- Adresse: Pósthússtræti 9 , 101 Reykjavik
- Öffnungszeiten: An Wochenenden bis 03 Uhr
Schlangenfleisch – Eine Spezialität in Vietnam
Asiaten glauben an so manche stärkende Wirkung tierischer Produkte. So ist es nicht unüblich einen Hund oder einen Bullenpenis zu essen, um die eigene Potenz zu stärken oder ewiges Glück zu pachten. In Vietnam ist man von der positiven Auswirkung von Schlangenfleisch überzeugt. Einzig auf Schlangen spezialisierte Restaurants bieten ungefährliche Schlangen bis hin zu hochgiftigen Kobras an. Das klingt doch nach wirklich leckeren Delikatessen aus aller Welt, oder etwa nicht?
Nach dem ihr euch eine Schlange ausgesucht habt (noch lebendig) wird dem Tier vor euren Augen der Hals aufgeschnitten und als erstes die Gallenflüssigkeit entnommen. Die grünliche Flüssigkeit wird euch in einem Glas Schnaps angeboten. Die gefährlichen Abbaustoffe sollen dabei unschädlich gemacht werden. Danach wird die Schlange in sämtliche Einzelteile zerlegt und euch als Menü serviert. „No Name“ Schlangen gibt es bereits ab €20 – €30, eine Königskobra kostet ein kleines Vermögen. Einheimische werdet ihr auf Grund der Preise allerdings selten auffinden.
Und wie schmeckt Schlangenfleisch? „Wie Hühnchen, einmal gekostet wollt ihr immer mehr“, „Ich würde das nicht noch mal machen, mein schlechtes Gewissen verfolgt mich heute noch!“
In Le Mat – einem Stadtviertel von Hanoi – gibt es in der so genannten „Snake Village“ mehrere Restaurants der selben Art. Hier bekommt ihr ein jeder Ecke Schlangen angeboten, die zwar nicht darauf warten gegessen zu werden, aber wenn ihr schon mal dort seid…….
Ein Überraschungsei der anderen Art, Philippinen
Auf der asiatischen Insel essen die Einheimischen ihr Frühstücksei etwas anders als wir es gewohnt sind. Statt einem dottergelben Inneren gibt es auf den Philippinen ein knuspriges Extra, den Fötus eines Huhns. „Balut“ nennt sich die Spezialität die genauso beliebt ist wie der Hot Dog in New York. Die Eier werden – je nach Bedarf – zwei bis drei Wochen in den Brutkasten gelegt um den normalen Prozess der Entwicklung zu fördern.
Richtig gemacht gibt es zu dem Ei einen Hühnerschnabel und Füße eines ungeborenen Tieres inklusive. Eine wahre Proteinbombe und unheimlich populär. Wahlweise serviert mit Salz, Pfeffer, Chili oder Essig. Kuriose Delikatessen wie diese sind wirklich zum Abgewöhnen..
Frittierte Taranteln gibt es in Kambodscha
Personen mit Arachnophobie werden diese Delikatesse lieben. Denn die Taranteln die ihr in Kambodscha bekommt, sind bereits frittiert und warten auf euren Verzehr. Keine Angst, die großen Fangzähne werden bereits vor dem exotischen Genuss durch die tapferen Jäger der Tiere entfernt.
Knusprig und nach Hühnchen schmeckend bekommt ihr die braunen Spinnen vor allem in Skuon. Die Verkäuferin begießen die Snacks mehrmals mit Öl um die Frische zu gewährleisten. Für ein paar Cents seid ihr dabei..
Das stinkt bis zum Himmel, Tofu aus Taiwan
Damit auch die Vegetarier unter uns auf die Kosten kommen, stelle ich euch eine etwas andere Art von Tofu vor. In Taiwan wird das Sojaprodukt mehrer Monate lang einem Fermentierungsprozess (wieso eigentlich?) unterzogen und dann – meist frittiert – serviert. Den beliebten Snack findet ihr bei den Straßenmärkten in den Städten.
Auch in anderen asiatischen Länder ist es gang und gebe Tofu auf diese Art zu verzehren. Dabei stinkt das Produkt so dermaßen, dass niemand einfallen würde so etwas zu Hause herzustellen. Wir haben immerhin nicht behauptet, dass die Delikatessen aus aller Welt lecker aussehen oder gut riechen!.
Wenn das Getier noch lebt, Südkorea
Nichts für Zartbetuchte ist das nächste Gericht. In Zeiten wie diesen ist es nichts außergewöhnliches Seafood in den verschiedensten Variationen und Formen zu bekommen und das an jedem Ende der Welt. Doch in Korea haben sich spitzfindige Köche etwas Besonderes ausgedacht um Aufmerksamkeit zu erregen. Sannakji ist die Spezialität schlechthin in Südkorea. Baby Kraken werden lebend auf Straßenmärkten verkauft und in einem nahelegenden Restaurant zubereitet.
Die mit Sesamöl begossen Tiere werden dabei nicht getötet, bis sie den Weg in den Mund des Essers finden. Dort beginnt ein Kampf zwischen Gaumen und Zunge, während die Baby Tentakel ihr bestes tun um zu überleben. Meistens vergebens. Die Baby Tentakel gibt es am Noryangjin Fisch Markt in Seoul. Die Restaurants in der Umgebung bereiten euch die grausamen Delikatessen zu..
Wenn der Nachbar wieder nervt – Fugu, Japan
Schon mal von Tetrodotoxin gehört? Eines der stärksten Nervengifte die es auf der Welt gibt verbirgt sich hinter dem Namen, als ob wir uns jeden Tag damit die Zähne putzen würden. Eine minimale Dosis reicht aus um die Körpernerven zu lähmen, bei vollem Bewusstsein, droht die Gefahr einer akuten Erstickung. Und wo findet sich das Gift zum Beispiel?
Genau, in einer japanischen Delikatesse, dem Kugelfisch. Zur Berühmtheit gelang der Fisch nicht durch seinen Geschmack, sondern durch die Todesopfer die er bisher zu verzeichnen hatte. Einzig Köche mit einer jahrelangen Ausbildung dürfen den Fisch zubereiten, denn nur sie wissen welche Stücke essbar sind und welche tödlich. Also Augen auf beim Kugelfisch Verzehr. Immerhin handelt es sich um eine der tödlichsten Delikatessen aus aller Welt!
- Usuki Fugu Yamadaya
- Adresse: 4-44-14 Nishi-Azabu, Minato-ku, Tokyo
- Web: http://www.usuki.info (leider nur in japanischer Sprache).
Die stinkende Frucht aus Malaysia
In den Genuss der stacheligen, kopfgroßen Frucht bin ich leider auch schon gekommen. In Malaysia und in Thailand wird die „Durian“ Frucht nahezu verehrt, Verkostungen der verschiedenen Art sind keine Seltenheit. Europäer reagieren auf zwei unterschiedliche Weisen auf den Geschmack der käseartigen Frucht: Hui oder Pfui. Alleine der Geruch ist für die Meisten des Guten zu viel, riecht die Durian nach etwas altem Käse und Schweißfüßen.
In den besagten Ländern bekommt ihr die Durian an jeder Ecke, nur in Verkehrsmitteln ist sie – auf Grund des penetranten Geruchs – verboten..
Alles drin im Haggis, Schottland
Ob die Briten nun eine gute oder schlechte Küche vorzuweisen haben, möchte ich hier bei Seite lassen. Das schottische Nationalgericht Haggis ist allerdings wesentlich schmackhafter als sein Ruf. Ja, sämtliche Innereien eines Tieres in dessen Magen stopfen und dann drei Stunden kochen lassen mag nicht sonderlich einfallsreich sein, aber das Endprodukt schmeckt sehr gut und lässt sich mit einer Blutwurst vergleichen.
Ob in einem Restaurant oder frittiert beim Fish and Chips Laden um die Ecke, Haggis ist eine feine Sache! Zumindest für all diejenigen, die gegenüber Delikatessen aus aller Welt offen sind!.
In Sardinien essen sie ihren Käse am liebsten mit Maden, Italien
Was ihr euch laut den Insulanern auf keinen Fall entgehen lassen dürft, wenn ihr auf einem Trip in Sardinien seid ist der „Formaggio Marcio“. Im italienischen noch wohlklingend ändert sich das mit der deutschen Übersetzung „verfaulter Käse“. Dem aus Schafsmilch hergestellten Käse werden im Reifungsprozess lebendige Larven eingefügt um eine Fermentierung zu starten.
Dadurch wird der Casu Marzu – so der offizielle Name – teilweise zersetzt und es ergibt sich ein einzigartiges Aroma. Kann mit oder ohne Maden gegessen werden. 😉.