Skurille Bräuche, exotisches Essen und der Reisealltag eines Pärchens an sich, sind die Themen meines Tagebuchs einer besonderen China Rundreise. Meine Freundin und ich reisen zum ersten Mal nach Asien und sind gespannt auf die diverse Kultur, die uns China bieten wird. Damit du dir ein Bild machen kannst, stelle ich dir zuerst die Reisedaten kurz vor..
Die Eckdaten der China Rundreise
- Ankunft in Hong Kong 21.10, drei Nächte, am 24.10 fahren wir mit dem Nachtzug ins ca. 700km entfernte Guilin. Auch hier verbringen wir drei Tage.
- Danach planen wir eine gemütliche Woche in Sanya auf der Insel Hainan ein. Wir sind gespannt ob die Insel das Prädikat „Haiwaii Asiens“ erfüllt. Sommer, Strand und Meer sind uns hoffentlich garantiert.
- Den drei tägigen Abschluss bildet wieder Hong Kong und am 10.11 fliegen wir mit „Air New Zealand“ wieder züruck in die gute alte Heimat.
Stop 1: Hong Kong
Wir sitzen gerade in einem Airbus der Air New Zealand auf dem Weg nach Hong Kong. London konnten wir bereits hinter uns lassen und ich beginne im Moment zu hinterfragen, warum sich so viele Menschen solch eine Anstrengung zumuten, Fliegen und alles was dazu gehört ist eine Ausnahmesituation für den Körper und den Geist. In Wien würde ich mich auch nicht 13 Stunden hinsetzen ohne aufzustehen, im Flieger ist es genau umgekehrt. Ja nicht zu oft aufstehen, da es der Sitznachbar am Gang sonst auch machen muss.
In Hong Kong hüpfen wir in ein Taxi (€24) – der Zug ist mit €9 wesentlich billiger – und fahren zu unserem Hostel. Auf dem Weg kommt uns wieder in den Sinn wieso wir uns und unserem Körper solch Torturen zumuten. Eine tolle Landschaft, Hochhäuser so weit der Blick reicht und Menschenmassen, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Endlich geht sie wirklich los die China Rundreise!.
Schnell einchecken, frisch machen und rein ins Getümmel! Die ersten Eindrücke der Stadt sind beeindruckend, der Name „Duftender Hafen“ einleuchtend, Menschen, Menschen, Menschen! Und Leuchtreklamen! Oh Mann! Wir setzen uns in ein Restaurant in der Temple Street (chinesisches Viertel), essen Fischbällchen, Nudeln und gedämpfte Shrimps. Dazu jeweils zwei Bier. Genau richtig, um nach einem kleinen Jetlag gut einschlafen zu können.
Der zweite Tag in der unfassbaren Metropole Hong Kong begann nach einem langen Schlaf, den wir nach dem Jetlag unbedingt brauchten. Wir entschieden uns relativ spontan dem hektischen Treiben der Stadt zu entgehen und das bunte Geschehen aus sicherer Lage zu beobachten. Die beste Möglichkeit dies zu tun, ist eine Fahrt Hong Kong’s auf den „Hausberg“ mit der berühmten Peak Tram.
The Peak – tolle Panoramasicht auf Hong Kong
Bevor wir in den Genuss des Freiluftkinos kommen durften, mussten wir mit Schreck feststellen, dass wir nicht die Einzigen waren, die sich diese tolle Sehenswürdigkeit entgehen lassen wollen. Wer hätte das gedacht? Anstellen bitte! Ca. 45 Minuten und moderate €4 (Für ein Return Ticket) ärmer befanden wir uns in der Seilbahn auf dem Weg nach oben (373 Höhenmeter!). Die China Rundreise beginnt etwas anders, als man erwarten mag.
All die Waterei und das Gedränge sind vergessen, sobald man Hong Kong von oben sieht. So muss New York aussehen, so sieht Tokyo aus, nein, das ist Hong Kong, eine Stadt in der fast täglich neue Wolkenkratzer gen Himmel wachsen, Leuchtreklamen einem die Sinne rauben und Menschenmassen durch die Straßen strömen als ob es kein Morgen gäbe!.
Die Aussicht auf die Stadt ist einzigartig und ein absolutes Muss für jeden Besucher. Mit dem nötigen Respektabstand erfährt man hier ein wenig Ruhe. Aber keine Sorge, in Hong Kong seid ihr nirgendwo alleine, auch hier tummeln sich die Massen. Ein Restaurant darf ebenso nicht fehlen wie ein Einkaufszentrum. Entlang des Gipfels (Peak) gibt es mehrere Routen, die du abwandern kannst, fällst du Lust hast. Vorsicht: Verlaufen könnt ihr euch schnell und das ist bei einer China Rundreise wirklich nicht ratsam!
Ein Tipp am Rande: Fahr erst Abends auf den „Peak“, so kannst du die Metropole bei Tag und Nacht sehen. Wenn die Lichter und Reklamen ihre Arbeit beginnen entsteht ein ganz besonderes Flair, das die Stadt umgibt.
A Symphony of Lights – Das tägliche Lichtspektakel am Hafen
Wenn dich deine Beine tragen können, so empfehle ich euch den Berg herab zu gehen. Du kommst so ziemlich genau an der Central Station vorbei, und kannst gleich zum Hafen runter spazieren, we nn du die täglich um 20 Uhr stattfindende Lichtshow am Hafen von Hong Kong ansehen willst. Ein besseren Blick auf das Geschehen bekommst du allerdings von der gegenüber liegenden Seite bei Tsim Sha Tsui. So oder so die berühmte Lichtshow ist gratis und kann jeden Tag im Jahr – ausnehmend an Tagen mit Wirbelstürmen oder starkem Regen – bestaunt werden. Bei einer China Rundreise muss dieses Erlebnis dazugehören!
Die taoistische Tempelanlage Wong Tai Sin, Hong Kong
Wir besuchten am Folgetag die taoistische Tempelanlage Wong Tai Sin im Norden der Stadt. Sowohl Einheimische als auch chinesische Touristen (westliche Touristen gibt es hier so gut wie keine) kommen in Strömen zu der Anlage in der Hoffnung spirituelle Erleuchtung zu finden oder, um sich etwas zu wünschen.
Nach der Zeremonie werden Räucherstäbchen angezündet und vor dem Hauptaltar in Sand gesteckt – ein besonders interessantes Spektakel, das du bei einer China Rundreise gesehen haben musst.
Stop 2: Mit dem Nachtzug nach Guilin
Wir lassen Hong Kong hinter uns und fahren erstmal an die chinesische Grenze bei Lok Ma Chau. Wir machen einen kleinen Umweg, da uns ein Mitglied der Couchsurfing Community freundlicherweise Karten für den Nachtzug von Shenzhen nach Guilin besorgt hat.
Zugfahren auf einer China Rundreise
Karten für chinesische Züge zu bekommen ist nicht ganz leicht, da Einheimische eine Fahrt mit dem Zug einem Flug vorziehen. Besonders am Nationalfeiertag und an Neujahr ist es für Touristen sehr schwierig Zug-Tickets zu bekommen. Es gibt die Möglichkeit Karten über Drittanbieter zu bestellen. Gegen eine kleine Extra Gebühr werden sie zu deinem Hotel in China oder Hong Kong geliefert. Du solltest aber mindestens 10 Tage vor der Fahrt buchen. Spontan ist hier also nicht. Wenn du bereits in China bist und nicht am selben Tag reisen musst und ungebunden bist, dann empfehle ich dir die Karten zwei bis drei Tage vor Reiseantritt zu kaufen. In den großen Städten wie Beijing oder Shenzhen gibt es Schalter mit Englisch sprechenden Personal. Vor allem in den ländlichen Gebieten ist eure „Activity“ Erfahrung von Nöten. Das Deuten mit Händen und Füßen ist erlaubt und erwünscht – das lernt jeder auf einer China Rundreise…
In den meisten chinesischen Zügen gibt es drei Klassen: Hard Seat, Hard Sleeper (offene 6 Bett Kabinen) und Soft Sleeper (4 Bett Kabinen). Preislich gibt es zwischen den letzten beiden keinen großen Unterschied. Die Soft Sleeper Klasse sagt Touristen jedoch eher zu.
Wir reisen in der Hard Sleeper Class, für die ca. 700km werden wir 14 Stunden benötigen. Unter den Reisenden befinden sich vier Touristen, darunter wir zwei. Wir machen es also wie die Einheimischen. Um 22 Uhr wird das Licht abgedreht, danach versuchen wir zu schlafen.
Alles in allem sind Züge in China eine preiswerte und effiziente Variante von A nach B zu gelangen. Wer es schnell hat sollte aber lieber fliegen. Nebenbei: Raucher dürfen sich freuen, in chinesischen Zügen ist es erlaubt zwischen den Abteilen zu rauchen.
Wir kommen um 8 Uhr in Guilin an, schnappen uns ein Taxi und fahren in die nehegelegene Jugendherberge. Ein wenig Schlaf brauchen wir dennoch, immerhin sollte die China Rundreise am nächsten Tag weitergehen!
Kantonesische Küche für Anfänger – Die Grundlagen
Keiven war so nett und hat uns zu einem traditionell kantonesischen Essen in der Innenstadt von Shenzen eingeladen. Dankend angenommen, erhaschten wir einen kleinen Einblick in die Megacity Shenzen. Heute leben hier 15.000.000 Menschen, vor 30 Jahren waren es gerade 200.000. In den 80ern gab es kein fließendes Wasser, nur öffentliche Toiletten und die Menschen verdienten ihr Geld mit Anbau von Gemüse und Reis. Heute fahren sie durch die Innenstadt auf drei spurigen Straßen und warten 120 Sekunden bis die Ampel dankenswerter Weise wieder auf Grün stellt..
Wir treten in das Restaurant – außer uns keine Touristen – und nehmen unsere Plätze ein. Keiven soll bestellen was er will, ich esse alles. Meine Freundin bekommt wie immer vegetarische Trennkost. Mahlzeit! Meine kulinarischen Freunde, die kantonesische Küche ist ein wahrer Hochgenuß. Wir essen mit Shrimps und gefüllte Teigtaschen, Schweinerippen, gekochte Lotusblumen und weitere Köstlichkeiten. Selten war ein Mittagessen so delikat, interessant und zur europäischen Küche different wie dieses hier. Sind es nicht diese Momente und Erfahrungen, die im Ausland gemacht werden sollten? Stunden später bin ich noch fasziniert und begeistert. Grünen Tee gibt es nebenbei gratis und wird ständig nachgeschenkt. Zu Dritt zahlten wir für dieses Menü unschlagbare RMB 125 (ca. €12) – sagenhaft! Das Essen ist wirklich ein Highlight auf einer China Rundreise..
Gestärkt durch das kantonesische Essen fahren wir mit der Metro zum Bahnhof im Süden der Stadt. Hier wird es wenig unübersichtlich und hektisch. Einheimische bieten allerlei Dinge an, ein Mann mit einem Baby erzählt und auf Chinesisch seine Geschichte. Keine Zeit, ab zum Bahnsteig. Vorher werden unsere Rucksäcke wie am Flughafen einem Sicherheitscheck unterzogen, danach gelangen wir in die Wartehalle und warten auf das Öffnen der Türen zum Bahnsteig.
Stop 3: Li Fluss von Gulin nach Yangshou
Eines vorweg: Wenn du die pittoreske Landschaft rund um Guilin erkunden willst, dann ist diese Stadt ein geeigneter Ausgangspunkt, mehr aber auch nicht. Wer Yangshou oder Xingpin besuchen möchte, sollte dies so schnell als möglich machen und in Guilin eventuell eine Nacht verbringen. Guilin hat uns ehrlich gesagt wenig entzückt. Aber bilde dir deine Meinung bitte selber. 😉
Eine tolle Möglichkeit, um von Guilin nach Yangshou zu kommen, ist eine Fahrt auf dem Li Fluss. Es gibt unzählige Anbieter für diverse Fahrten, du kannst hier relativ spontan entscheiden was dir beliebt. Fakt ist: Eine Fahrt mit einem Bambusboot auf dem Gewässer ist Pflicht!
Unser Programm sah wie folgt aus
- Fahrt mit dem Bus von unserem Hostel in Guilin zu einem Ankerplatz beim Li Fluss. Unsere erste Station: Der Ankerplatz beim Li Fluss. Hier warten wir bis wir in Gruppen zu je vier Personen auf die Bambusboote verteilt werden. Schwimmweste angelegt und los geht die (lautstarke) Fahrt.
- Fahrt mit dem Bambusboot nach Xingpin. Einige der unzähligen Karstberge in der wunderschönen Landschaft rund um den Li Fluss. Manche Gipfel ähneln einem Apfel oder einer Hand, bei anderen wiederum erkennen wir keine Ähnlichkeiten, unser einheimischer Captain allerdings schon. Wenn der Li Fluss wenig Wasser mit sich führt (so wie er es im Oktober macht) und der Platz eng wird, dann ähnelt der Verkehr einer vierspurigen Autobahn. Überholmanöver, Stau und Fingerzeige sind hier dann auf der Tagesordnung. Die romantische Vorstellung einer Flussfahrt auf einer China Rundreise vergeht hier schnell.
- Schlussendlich eine Fahrt von Xingpin nach Yangshou. Leider blieb uns keine Zeit um Yangshou genauer zu erkunden, aber laut Backpackern soll es eine sehenswerte Stadt sein.
260RMB (ca. €30) haben wir für den Ausflug gezahlt. Ein Preis den ich für das Gebotene durchaus in Ordnung finde. Auch wenn wir unsere Rückfahrt selber organisieren mussten. Plan auf jeden Fall einen ganzen Tag für diesen Trip ein!
Stop 4: China Rundreise – traumhafte Strände auf Sanya
Sanya hat viele schöne Strände, die bekanntesten unter ihnen sind „Sanya Bay“, „Dadonghai Bay“ und „Yalong Bay“. Der ca. 4km lange Strand bei Dadonghai ist ein sehr belebter und die Aktivitäten zu Wasser kennen keine Grenzen. Ob Wasserski, Jetski, eine Fahrt auf dem Bananenboot oder Tauchen, ihr habt die Auswahl.
Vorsicht! Einzig das Tauchen mit chinesischen Anbietern würde ich euch nicht empfehlen. 1. Wird hier das ganze Jahr getaucht (die Sichtweite ist aber in den meisten Monaten unbrauchbar), 2. Besitzen viele der Anbieter nur einen PADI Open Water Diver Kurs, der eigentlich nicht dazu berechtigt Anfänger anzuleiten. Also: Vorsicht!
In der Bucht von Yalong haben sich vorwiegend internationale Hotelketten (Hilton, Crowne Plaza) niedergelassen. Hier gibt es ebenfalls einen schönen Strand, allerdings kann es passieren, dass man hier verscheucht wird, wenn man nicht Gast eines der Hotels ist. Sanya Bay ist Sitz heimischer Hotelketten und hat ebenfalls einen schönen und langen Strand..
Das Essen in Sanya – Chinesisch dominiert, Russisch im Vormarsch
Wie überall in großen chinesischen Städten, gibt es auch in Sanya Restaurants an jeder Ecke, kleine Shops finden sich ebenso überall. Sehr beliebt sind Restaurants bei denen der Gast aus einem großen Sortiment an lebenden Meerestieren wählen kann. Frisch zubereitet sind die Gerichte nicht nur äußerts delikat, sondern auch sehr preiswert. Vor allem Einheimische und chinesische Touristen nützen dieses Angebot. Touristen aus dem Westen sind nur vereinzelt zu finden, was zweifelsfrei auch ein Reiz einer China Rundreise ist.
Die größte Gruppe der Touristen stellen Personen aus Russland. Man sieht sie am Strand in Restaurants und auf der Straße. So sind die meisten Menüs auf chinesisch, englisch und eben russisch. Weiters gibt es rein russische Restaurants und Shops, durchaus empfehlenswert, da man hier westliches Essen bekommt. Zwischendurch finde ich das meistens recht angenehm. Die russischen Restaurants sind meist etwas teurer, ansonsten kann man in Sanya aber sehr preiswert essen. Wenn ihr euch an lokale Produkte gewöhnen könnt, dann ist die Ersparnis spürbar und ihr werdet eine China Rundreise auch über das Portemonnaie genießen.
Partytime in Sanya – Das tropische Nachtleben
Das Nachtleben in Sanya ist durchaus belebt. Fast jeden Tag bieten Bars und Nachtclubs ein abwechslungsreiches Programm für Touristen und Einheimische. Als Tourist ist man auch hier in der Minderheit, dafür ist es ein wenig einfacher Kontakt zu knüpfen. Im Viertel Dadonghai sind besonders die Dolphin Bar und der MJ`s Nachtclub bekannt für angenehme Atmoshäre und abwechslungsreiche Musik. Die Preise im MJ`s haben sich längst den europäischen angepasst, ein Bier gibt es hier für ca.€ 3-4. Im Dolphin gibt es jeden Tag Specials bei denen ihr beim Essen und Trinken Geld sparen könnt. Ab ca. 22 Uhr wird die Musik lauter gedreht, das gemütliche Barfeeling bleibt aber dennoch. Lidu Night Club im Maintint Hotel und der Huangchao Night Club im Guoxi Hotel sollen ebenfalls sehenswert sein. Für eine Party auf einer China Rundreise ist Sanya also ideal geeignet.
Stop 4: Xincunzhe Schildkrötenkrankhaus
Am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit ein Krankenhaus der besonderen Art zu besuchen. Nach zwei Stunden Fahrt erreichten wir das kleine Fischerdorf Xincunzhen im Bezirk Lingshui. Die meisten Touristen fahren mit der Seilbahn zur Affeninsel um 2.000 Makaken in der Natur beobachten zu können. Wir wählten eine touristisch weniger frequentierte Tour und besuchten zu erst die lokalen Fischer und danach das Krankenhaus für Schildkröten der Non-Profit Organisation Seaturtles 911..
Für RMB 50 (verhandelbar) brachte uns ein Wassertaxi zu drei verschiedenen Stationen des schwimmenden Dorfes. Vor einigen Jahrzehnten war es den Menschen die hier lebten nicht erlaubt Land zu betreten. Heutzutage ist dies zwar erlaubt, aber immer noch leben Tausende Menschen auf den schwimmenden Behausungen. Sie schlafen, essen und verrichten sogar ihr Geschäft in dem schwimmenden Dorf.. Mit kleinen Booten und Schiffen, an denen die moderne Zeit vorübergegangen ist, fangen die lokalen Fischer Schildkröten und kleine Haie oder züchten Kugelfische, Krebse und Krabben. Diese werden dann an lokale Händler und Restaurants verkauft. Eine ganz andere Welt, die dir auf einer China Rundreise vermutlich häufiger begegnen wird.
In den Netzen befinden sich die unterschiedlichsten Meerestiere. Hier suchen sich Gäste ihre nächste Mahlzeit aus und bekommen sie im Restaurant nebenan serviert. Schildkröten sollen nicht dabei sein. Wir haben einige der Reptilien gesehen, wobei beteuert wurde, dass diese nicht für den Verzehr gedacht sind. Ein besonders altes Exemplar mit 100 Jahren soll vor allem Touristen anlocken..
Laut der Leiterin des lokalen Schildkröten Krankenhauses befinden sich tausende Schildkröten im Besitz der lokalen Fischer. Die meisten davon sind für den Verzehr gedacht. Das ist der Grund, warum gerade hier der Standort für eine Auffangstation geschaffen wurde. Hier werden zur Zeit 16 Schildkröten verschiedener Arten behandelt und je nach Gesundheitszustand ins Meer freigelassen. Nach einer kurzen Einleitung sollen wir selber Hand anlegen. Also schrubben wir die Panzer der Tiere, füttern sie mit Fisch und Salat und bekommen eine kurze Info zu jeder Schildkröte. Viele der Tiere haben verkrümmte Wirbelsäulen, abgetrennte Extremitäten und befinden sich im desolaten Zustand. Die freiwilligen Arbeiter von Sea Turtles 911 sind auf Spenden angewiesen und erhalten von uns je RMB 100 für die einmalige Erfahrung. Die Hauptarbeit der Organisation besteht aber darin die Einheimischen darüber zu informieren, das ohne Schildkröten auch keine Fische in einem Meer überleben können. Das Bewusstsein soll also geschärft werden, es gibt hier – so wie ich das gesehen habe – also noch sehr viel zu tun.
Stop 5: Ende der China Rundreise in Hong Kong
Die letzten zwei Tage unser fast drei wöchigen China Rundreise verbrachten wir wieder in Hong Kong. Die meiste Zeit schlenderten wir in dieser unfassbar tollen Stadt umher und ließen uns in den Bann der Leuchtreklamen ziehen. Langeweile kommt in Hong Kong nicht auf, jede noch so kleine Seitengasse kann der Eingang zu einem Einkaufszentrum oder einer Sehenswürdigkeit sein. Nachdem uns der Wong Tai Sin Tempel im Norden der Stadt so gut gefallen hat, beschlossen wir uns das – touristisch weniger frequentierte – Gegenstück ebenfalls anzusehen..
Hong Kong schafft es auf beeindruckende Weise immer wieder seine Besucher zu überraschen. Unweit der MTR Station „Central“ folgt auf dem Weg zur Hollywood Road das erste Highlight: Der „Mid Level Escalator“. Ein Rollentreppensystem, das die westlichen und zentralen Bezirke der Stadt mit einander verbindet. Über 50.000 Passanten benützen die knapp 800 Meter lange Rolltreppe, die einen Höhenunterschied von 135 Metern bewältigt ehe das Ziel erreicht wird. Eine kostenlose Transportmöglichkeit und Sehenswürdigkeit zugleich. Auch das ist ein Muss auf einer China Rundreise.
Exit Hollywood Road! Und hier folgt die nächste Überraschung: In diesem Viertel und speziell auf und um diese Straße finden sich die eindrucksvollsten Antiquitäten, die ich jemals gesehen habe. Die meisten davon sind nicht erschwinglich, kleine Souvenirs aus Jade oder Bronze sollten dein Budget aber nicht sprengen. Außerdem hast du etwas einzigartiges in deinem Schrank, um das dich deine Freunde beneiden werden..
Der kleine Tempel auf Hong Kong Island ehrt die Götter der Literatur (Man) und des Krieges (Mo). Rießige Spiralen hängen von der Decke und hüllen den gesamten Tempel in eine Wolke aus Weihrauch. Sicher nicht Jedermanns Sache, aber nach wenigen Minuten hat man hier alles gesehen. Es befinden sich hier nur wenige Touristen, aber auch Einhemische finden den Weg um die Götter zu besänftigen. Die Zeit hat ordentlich am Gebäude genagt, also spendet einen kleinen Beitrag um die Betreiber zu unterstützen. Der Tempel gehört nicht zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Hong Kong, wenn ihr aber in der Nähe seid, solltet ihr auf einen Sprung reinschauen.
Mit diesem Besuch fand unsere China Rundreise ein Ende – ein unglaubliches Erlebnis, das man jedem empfehlen kann!